Industrie-Talent im Rampenlicht: Leonie Vetter, Pionierin für nachhaltige Kartonverpackungen bei Faller Packaging

F: Leonie, könnten Sie sich vorstellen und uns etwas über Ihre derzeitige Rolle in der Karton- und Faltschachtelindustrie erzählen? Was hat Ihr Interesse an diesem Bereich geweckt und Sie zu Ihrem derzeitigen Berufsweg geführt?

A: Ich bin Leonie Vetter, 30 Jahre alt und arbeite derzeit als Teamleiterin im PrePackaging Service (PPS) bei Faller Packaging. Meine Faszination für Verpackungen, sowohl in Bezug auf die Konstruktion als auch auf das Design, wurde während eines zweiwöchigen Praktikums bei Faller Packaging im Jahr 2012 geweckt. Diese Erfahrung hat mich dazu bewogen, ein Studium der Verpackungstechnik mit dem Schwerpunkt Fasern und Entwicklung zu absolvieren. Nach Abschluss meiner Masterarbeit bei Faller Packaging wurde ich als Assistentin des Standortleiters eingestellt, wo ich eine entscheidende Rolle beim Aufbau der PPS spielte. Die Leitung des PPS-Teams in den letzten drei Jahren war eine reizvolle Herausforderung bei der Arbeit an komplexen Verpackungslösungen.

F: Können Sie uns einige wichtige Meilensteine und Erfahrungen mitteilen, die für Ihre Karriere in der Karton- und Faltschachtelindustrie eine wichtige Rolle gespielt haben?

A: Mein Bildungsweg umfasst einen Bachelor of Engineering in Verpackungstechnologie und einen Master of Science in Packaging Development Management. Die Einblicke in verschiedene Unternehmen während meines Studiums haben mir einen umfassenden Einblick in die Branche verschafft. Ein entscheidender Meilenstein war der Aufbau des PPS-Bereichs bei Faller Packaging mit der Einführung der Automatisierung und der Integration in das Unternehmen. Die Übernahme der Verantwortung für die neue Abteilung stellte einen bedeutenden Wendepunkt dar, da ich den täglichen Betrieb leitete, Probleme löste und das Wachstum des Teams förderte.

F: Gibt es aktuelle Projekte oder Initiativen, die Sie besonders spannend oder innovativ finden?

A: Unsere Arbeit an nachhaltigen Verpackungslösungen für Pharmakunden ist ein Highlight. Wir ersetzen Kunststoffeinsätze durch Kartoneinsätze und verbessern so die Sicherheit von Produkten wie Spritzen und Fläschchen. Ein Schwerpunkt waren Automatisierungsprojekte, die die Entwicklung von Prozessen für unsere Arbeit mit Cobots oder kollaborierenden Robotern und vollautomatischen Verpackungsanlagen beinhalten. Die Überbrückung der Lücke zwischen manuellen und automatisierten Produktionslinien ermöglicht es uns, auch dort effiziente Dienstleistungen zu erbringen, wo vollautomatische Linien nicht geeignet sind.

F: Wie sieht ein typischer Tag oder eine typische Woche in Ihrer derzeitigen Position aus?

A: Es gibt eigentlich keinen typischen Tag oder eine typische Woche, und das macht die Arbeit so spannend. Zu meinen täglichen Aufgaben gehören jedoch die Auftragskontrolle, die Behebung von Maschinenproblemen, die Nachkalkulation von Aufträgen mit eventuellen Optimierungen und die Leitung und Entwicklung meines Teams, wozu Diskussionen, Schulungen und Problemlösungen gehören. Bei PPS ist jedes Produkt wie ein kleines Projekt, und ich bin an der Unterstützung und Einführung innovativer Lösungen beteiligt.

F: Welche Branchentrends oder -entwicklungen begeistern Sie am meisten, und wie beeinflussen sie Ihre Arbeit?

A: Besonders begeistert bin ich von neuen Verpackungslösungen, bei denen Papier und Pappe als Ersatz für Kunststoffe verwendet werden. Diese Trends treiben unsere Arbeit zur Entwicklung innovativer und umweltfreundlicher Alternativen zu herkömmlichen Verpackungsmaterialien voran. Kürzlich hat unsere Forschungs- und Entwicklungsabteilung ein einzigartiges Design entwickelt, das im Jahr 2022 den European Carton Excellence Award (ECEA) für Faller Packaging gewann. Bei diesem Design handelt es sich um eine Schale auf Faserbasis, die durch Gammastrahlung sterilisiert und in Operationssälen verwendet werden kann. Dies ist nur ein Beispiel für die innovativen Möglichkeiten, mit denen wir Kunststoff durch faserbasierte Verpackungslösungen ersetzen können. Diese Trends treiben unsere Arbeit in Richtung nachhaltiger und umweltfreundlicher Verpackungsalternativen voran.

F: Welchen Rat würden Sie Personen geben, die eine Karriere in der Karton- und Faltschachtelindustrie in Betracht ziehen?

A: Ich würde jeden Interessierten ermutigen, in die Branche hineinzuschnuppern, sie auszuprobieren und praktische Erfahrungen zu sammeln. Die Karton- und Faltschachtelindustrie bietet ein breites Spektrum an Tätigkeiten, die den unterschiedlichsten Interessen gerecht werden, von technischen Aufgaben bis hin zu Führungspositionen. Es ist ein dynamischer Bereich, in dem für jeden etwas dabei ist.

F: Was macht Sie schließlich stolz darauf, in der Karton- und Faltschachtelindustrie zu arbeiten?

A: Die Hintergründe der von uns verwendeten Waren zu verstehen, ist entscheidend, um fundierte Entscheidungen zu treffen und die negativen Auswirkungen auf die begrenzten Ressourcen unseres Planeten zu verringern. Dieses Bewusstsein macht mich stolz darauf, Teil einer Branche zu sein, die nachhaltige und innovative Lösungen für Verpackungsherausforderungen entwickelt.

Leonie Vetters Weg in der Karton- und Faltschachtelindustrie bei Faller Packaging ist ein Beweis für die dynamischen und einflussreichen Aufgaben in diesem Bereich. Während Leonie weiterhin die Zukunft der Verpackung bei Faller Packaging gestaltet, dienen ihre Erfahrungen als Inspiration für alle, die eine Karriere in der Karton- und Faltschachtelindustrie in Erwägung ziehen, und unterstreichen die spannenden Möglichkeiten und das Potenzial für positive Umweltauswirkungen in diesem sich entwickelnden Bereich.

Serie "Spotlights" für Talente aus der Industrie:

• Branchentalente im Blickpunkt: Interview mit Thomas Braun: Leiter der Abteilung für computergestütztes Design bei VG Nicolaus
• Industrie-Talent im Rampenlicht: Leonie Vetter, Pionierin für nachhaltige Kartonverpackungen bei Faller Packaging
• Industrie-Talent im Rampenlicht: Elisabeth Salajka - Eine Karriere in der Karton- und Faltschachtelindustrie
•  Industrie-Talent im Rampenlicht: Gunilla Nykopp - Eine Karriere in der Karton- und Faltschachtelindustrie