In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Verpackung spielt die Karton- und Faltschachtelindustrie eine zentrale Rolle bei der Gestaltung der Art und Weise, wie Produkte präsentiert und wahrgenommen werden. Es ist ein dynamischer Bereich, in dem Innovation und Nachhaltigkeit zusammentreffen und in dem talentierte Menschen einen wichtigen Beitrag leisten.  In einer neuen Interviewserie von Pro Carton werden die talentierten Menschen gewürdigt, die Innovation und Nachhaltigkeit in der Verpackungsbranche gestalten, Kolleginnen und Kollegen, die Nachhaltigkeit leben und die diesen Arbeitsbereich zu einem spannenden und unterhaltsamen Ort machen.

Thomas Braun, ein leidenschaftlicher Verpackungsspezialist mit über drei Jahrzehnten Erfahrung, ist Leiter der CAD-Abteilung (Computer-Aided Design) bei VG Nicolaus in Kempten, Deutschland. VG Nicolaus gehört zur Van Genechten Packaging Group, einem führenden Hersteller von Faltschachteln im Offsetdruck mit Hauptsitz in Belgien. In dieser Frage und Antwort gibt Thomas einen Einblick in seinen beruflichen Werdegang, die spannenden Entwicklungen in der Karton- und Faltschachtelindustrie und die lohnenden Aspekte der Arbeit in diesem dynamischen Bereich.

Thomas Braun, Leiter CAD (Computer-Aided Design) bei VG Nicolaus, spricht über seine Karriere in der Karton- und Faltschachtelindustrie

Thomas Braun ist Leiter der Abteilung CAD (Computer-Aided Design) bei VG Nicolaus in Kempten, Deutschland.

F: Thomas, könnten Sie sich vorstellen und uns etwas über Ihre derzeitige Rolle in der Karton- und Faltschachtelindustrie erzählen? Was hat Ihr Interesse an diesem Bereich geweckt und Sie auf Ihren derzeitigen Karriereweg geführt?

A: Mein Name ist Thomas Braun, und ich bin Leiter der CAD-Abteilung bei VG Nicolaus, einem Unternehmen, das innovative Verpackungslösungen aus Karton herstellt. Ich arbeite seit über 32 Jahren in dieser Branche und habe eine Leidenschaft für die Gestaltung und Entwicklung von Verpackungslösungen, die sowohl funktional als auch nachhaltig sind.

Mein Interesse am Verpackungsdesign entstand durch die Mitarbeit meines Vaters in der Abteilung "Form und Design" bei der ehemaligen 4P Nicolaus in Kempten. Ich war fasziniert von der Kreativität und den Problemlösungen, die mit der Verpackungsentwicklung einhergehen. Ursprünglich als Verpackungsmechanikerin ausgebildet, erkannte ich schnell, dass meine wahre Berufung in der Welt des Designs und der Innovation liegt.

Im Laufe der Jahre hatte ich verschiedene Positionen bei VG Nicolaus inne, darunter die des CAD-Spezialisten, des stellvertretenden Leiters der Stanzerei, des Projektleiters für CAD-Standardisierung und des Interims-Qualitätsmanagers am Standort. Jeder Schritt auf diesem Weg hat mir unschätzbare Erfahrungen gebracht und mein Verständnis für die Herausforderungen und Möglichkeiten der Branche erweitert.

F: Können Sie uns einige wichtige Meilensteine und Erfahrungen mitteilen, die für Ihre Karriere in der Karton- und Faltschachtelindustrie eine wichtige Rolle gespielt haben?

A: Es gibt mehrere Meilensteine in meiner beruflichen Laufbahn. Der frühe Eintritt in die CAD-Abteilung während meiner Ausbildung zum Verpackungsmechaniker hat mir die Augen für die Möglichkeiten der Technologie im Verpackungsdesign geöffnet. Später ermöglichte mir die Leitung des CAD-Standardisierungsprojekts für die Van Genechten Packaging Group die Rationalisierung von Prozessen und die Verbesserung der Kommunikation in unserem globalen Netzwerk.

Zwei besondere Erfahrungen haben meine berufliche Laufbahn maßgeblich beeinflusst:

  1. Vorübergehende Leitung der Stanzabteilung: Diese Erfahrung hat meinen Blick auf den gesamten Produktionsprozess, vom Entwurf bis zur Fertigung, erweitert. Ich habe gelernt, wie wichtig die Zusammenarbeit und die effiziente Optimierung von Arbeitsabläufen sind.
  2. Leitung der QM-Abteilung am Standort: In dieser Zeit gewann ich wertvolle Einblicke in das Qualitätsmanagement und die Rolle, die es bei der Gewährleistung einer gleichbleibenden Produktqualität und Kundenzufriedenheit spielt.

Diese Erfahrungen haben mir ein umfassendes Verständnis der Karton- und Faltschachtelindustrie vermittelt, von Design und Technik bis hin zu Produktion und Qualitätssicherung.

F: Gibt es aktuelle Projekte oder Initiativen, die Sie besonders spannend oder innovativ finden?

A: Zwei Projekte, die mich besonders begeistern, sind die Initiative "Kein Plastik" und die Initiative "Digitalisierung von Stanzmaschinen".

Die Initiative "No plastic" zielt darauf ab, Einweg-Plastikverpackungen durch innovative Kartonlösungen zu ersetzen. Dies steht im Einklang mit dem Engagement unseres Unternehmens für Nachhaltigkeit und Umweltverantwortung.

Die Initiative "Digitalisierung der Stanzmaschinen" beinhaltet die Einführung von Datenchips in unseren Stanzprozessen. Dies ermöglicht eine Echtzeitüberwachung der Maschinenleistung und eine kontinuierliche Optimierung des Stanzprozesses. Diese Initiativen zeigen das Engagement unseres Unternehmens für Innovation und unser Bestreben, nachhaltige und effiziente Verpackungslösungen zu schaffen.

F: Wie sieht ein typischer Tag oder eine typische Woche in Ihrer derzeitigen Funktion aus?

A: Mein tägliches Aufgabengebiet ist vielfältig und abwechslungsreich. Ich leite die CAD-Abteilung und stehe unserem Team von Designern und Ingenieuren mit Rat und Tat zur Seite. Außerdem bin ich an der Entwicklung von Verpackungslösungen für unsere Kunden beteiligt, vom Konzeptdesign bis zur Endproduktion.

Zusätzlich zu meinen Kernaufgaben arbeite ich regelmäßig in internen Teams mit, insbesondere in denen, die sich mit Stanzung und Qualitätssicherung beschäftigen. Dieser kollaborative Ansatz stellt sicher, dass wir Herausforderungen angehen und Prozesse in allen Bereichen des Unternehmens optimieren können.

F: Gibt es irgendwelche aktuellen Projekte oder Initiativen was Sie besonders spannend oder innovativ finden?

A: Sicher, ich bin derzeit an zwei spannenden Projekten beteiligt:

  1. Zusammenarbeit mit einer globalen Marke bei der Entwicklung innovativer Verpackungslösungen, die ihren spezifischen Anforderungen entsprechen und im Regal auffallen.
  2. Wir arbeiten an einem digitalen Transformationsprojekt, das unsere Arbeitsabläufe in der Verpackungsentwicklung rationalisieren und die Zusammenarbeit zwischen unseren Design- und Technikteams verbessern wird.

Diese Projekte ermöglichen es mir, mein Fachwissen und meine Kreativität zur Lösung realer Herausforderungen einzusetzen und gleichzeitig zum Wachstum und zur Innovation unseres Unternehmens beizutragen.

F: Wie sieht ein typischer Tag oder eine typische Woche in Ihrer derzeitigen Position aus?

Meine täglichen Aufgaben als Leiter der CAD-Abteilung bei VG Nicolaus sind vielfältig und interessant. Ich leite unser Team von Designern und Ingenieuren und biete ihnen Anleitung und Unterstützung, damit sie die Herausforderungen der Verpackungsentwicklung meistern können. Vom Konzeptdesign bis zur endgültigen Produktion bin ich in jeden Aspekt des Prozesses involviert und arbeite mit unseren Kunden zusammen, um ihre Anforderungen zu verstehen und sie in innovative Verpackungslösungen umzusetzen, die sich im Regal abheben.

Zusätzlich zu meinen Hauptaufgaben arbeite ich regelmäßig in internen Teams mit, insbesondere in den Bereichen Stanzen und Qualitätssicherung.

F: Welche Branchentrends oder -entwicklungen begeistern Sie am meisten, und wie beeinflussen sie Ihre Arbeit?

Zwei Branchentrends finde ich besonders spannend: die Initiative "Kein Plastik" und die Initiative "Digitalisierung von Stanzmaschinen". Die "No plastic"-Initiative zielt darauf ab, Einweg-Plastikverpackungen durch innovative Kartonlösungen zu ersetzen. Dies steht im Einklang mit dem Engagement unserer Gruppe für Nachhaltigkeit und Umweltverantwortung. Als leidenschaftlicher Verfechter nachhaltiger Verpackungen freue ich mich sehr, Teil dieser Initiative zu sein und zur Schaffung einer umweltfreundlicheren Industrie beizutragen.

Die Initiative "Digitalisierung der Stanzmaschinen" beinhaltet die Einführung von Datenchips in unseren Stanzprozessen. Dies wird eine Echtzeitüberwachung der Maschinenleistung und eine kontinuierliche Optimierung des Stanzprozesses ermöglichen. Ich bin gespannt, wie diese Technologie unsere Verpackungsproduktionsprozesse verändern wird.

F: Welchen Rat würden Sie Personen geben, die eine Karriere in der Karton- und Faltschachtelindustrie in Betracht ziehen?

Personen, die eine Karriere in der Karton- und Faltschachtelindustrie in Erwägung ziehen, würde ich sehr empfehlen, die Gelegenheit zu einem Praktikum zu nutzen. Dadurch erhalten Sie praktische Erfahrungen in der Branche und können herausfinden, ob sie zu Ihren Interessen und Berufszielen passt. Außerdem möchte ich Sie ermutigen, sich auf jede erdenkliche Weise zu engagieren. Dies könnte bedeuten, dass Sie sich ehrenamtlich bei Branchenveranstaltungen engagieren, an Branchenkonferenzen teilnehmen oder Berufsverbänden beitreten.

F: Was macht Sie schließlich stolz darauf, in der Karton- und Faltschachtelindustrie zu arbeiten?

Ich bin aus mehreren Gründen stolz darauf, in der Karton- und Faltschachtelindustrie zu arbeiten. Erstens ist es eine dynamische und innovative Branche, die sich ständig weiterentwickelt, um die Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen. Zweitens bin ich stolz auf die Arbeit, die ich leiste, um nachhaltige Verpackungslösungen zu schaffen, die sich positiv auf die Umwelt auswirken. Vor allem aber bin ich stolz auf das kollaborative und unterstützende Umfeld, das in unserer Branche herrscht.

Thomas Brauns Leidenschaft für die Karton- und Faltschachtelindustrie zeigt sich in seinem Engagement für die Entwicklung nachhaltiger Verpackungslösungen. Sein Engagement für Innovation und seine Bereitschaft, mit anderen zusammenzuarbeiten, machen ihn zu einem unschätzbaren Gewinn für die Branche. Als Leiter der CAD-Abteilung bei VG Nicolaus steht Thomas Braun an vorderster Front bei der Gestaltung der Zukunft der Verpackung, und seine Beiträge werden zweifellos einen positiven Einfluss auf die Welt haben.