In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Verpackung spielt die Karton- und Faltschachtelindustrie eine zentrale Rolle bei der Gestaltung der Art und Weise, wie Produkte präsentiert und wahrgenommen werden. Es ist ein dynamischer Bereich, in dem Innovation und Nachhaltigkeit zusammentreffen und in dem talentierte Menschen einen bedeutenden Einfluss ausüben. Diese letzte Interviewserie von Pro Carton aus dem Jahr 2025 stellt die talentierten Menschen vor, die Innovation und Nachhaltigkeit in der Verpackungsbranche prägen, Kolleginnen und Kollegen, die Nachhaltigkeit leben und diesen Arbeitsbereich spannend und unterhaltsam machen.

Tessa Hultholm ist Produktmanagerin bei Metsä Board im Werk Simpele in Südkarelien, Finnland, und spezialisiert auf Faltschachtelkartonprodukte (FBB). Sie steht an vorderster Front, wenn es darum geht, Produktqualität mit Nachhaltigkeit und technologischer Innovation zu verbinden. Ihr Weg in diesen Bereich war ein bewusster Schritt, um eine breitere Perspektive auf die Wertschöpfungskette der Forstindustrie zu erhalten. Lesen Sie im Folgenden ihren gesamten beruflichen Werdegang und ihre Erkenntnisse.

Im Rampenlicht: Tessa Hultholm, Produktmanagerin bei Metsä Board's Simpele Mill

Ihr Weg in die Branche

Können Sie sich bitte vorstellen und uns etwas über Ihre derzeitige Tätigkeit erzählen?

Ich bin Tessa und arbeite als Produktmanagerin bei Metsä Board. Ich arbeite in unserem Werk in Simpele, im schönen Südkarelien, Finnland, wo ich mit meiner Familie lebe. Zu meinen Aufgaben gehört es, den gesamten Produktlebenszyklus zu koordinieren. Ich bin das zentrale Bindeglied zwischen dem Werk, unseren Verkaufsteams und dem technischen Kundendienst und stelle sicher, dass unsere Produkte den sich entwickelnden Bedürfnissen des Marktes entsprechen.

Was hat Ihr Interesse an der nachhaltigen Verpackungs- und Kartonindustrie geweckt?

Ich hatte bereits mehrere Jahre in der traditionellen Papierindustrie gearbeitet, wo Nachhaltigkeit ein wichtiger Schwerpunkt war. Um jedoch eine umfassendere Perspektive auf die gesamte Forstindustrie - von der Faserquelle bis zum Endprodukt - zu erhalten, beschloss ich, in den Kartonagenbereich zu wechseln.

Was war der wichtigste Meilenstein oder die wichtigste Erfahrung, die Ihre bisherige Karriere geprägt hat?

Mein Weg zum Produktmanager hat sich wie eine natürliche Entwicklung angefühlt, die auf praktischen Erfahrungen beruht. Während meines Studiums sammelte ich praktische Erfahrungen als Praktikantin in der Lebensmittelverpackung und in einer Druckfarbenfabrik. Nach dem Studium übernahm ich eine Aufsichtsfunktion in einer Druckerei, die mich dann in die Papierforschung und schließlich in den technischen Kundendienst einer Papierfabrik führte. Diese verschiedenen Erfahrungen waren von unschätzbarem Wert, da sie mir ein breites und praktisches Verständnis für die gesamte Wertschöpfungskette in der Forstindustrie vermittelten. Diese ganzheitliche Sichtweise ist das wichtigste Kapital, das ich heute in meine Rolle einbringe.

Wie hat sich die Branche seit Ihren Anfängen verändert, und was reizt Sie am meisten an ihrer Zukunft?

Als ich in den späten 1990er und frühen 2000er Jahren meine Arbeit aufnahm, wurde das Thema Nachhaltigkeit nur selten diskutiert. Heute ist sie ein zentrales Thema, das die Entscheidungen in der gesamten Wertschöpfungskette bestimmt. Abgesehen von den ökologischen Veränderungen hat der Aufstieg der digitalen Technologien unsere Arbeitsweise verändert, und das jüngste Aufkommen der künstlichen Intelligenz eröffnet völlig neue Möglichkeiten.

Mit Blick auf die Zukunft bin ich besonders gespannt darauf, wie unsere Branche weiterhin auf das sich verändernde Verbraucherverhalten reagieren wird. Was, wie viel und über welche Kanäle die Menschen konsumieren, sind wichtige Fragen, die es zu berücksichtigen gilt. Diese Veränderungen werden die Zukunft der Verpackung prägen, und ich bin stolz darauf, Teil einer Branche zu sein, die aktiv mit intelligenteren, nachhaltigeren Lösungen darauf reagiert.

Tägliche Auswirkungen

Wie sieht ein typischer Tag/eine typische Woche in Ihrer derzeitigen Position aus?

In meiner Woche dreht sich alles um Koordination und Kommunikation.

Ich bin die Hauptansprechpartnerin für produktbezogene technische Fragen und fungiere als entscheidende Schnittstelle zwischen der Fabrik, dem Vertrieb und dem technischen Kundendienst. Ich erhalte ständig Rückmeldungen vom Markt - entweder direkt von den Kunden oder über unsere Vertriebs- und Technikteams - und stelle sicher, dass dieses Feedback an das Werk weitergeleitet wird, um die laufende Produktentwicklung und Qualitätsanpassungen zu unterstützen. Dieser Prozess stellt sicher, dass wir den Bedürfnissen und Erwartungen unserer Kunden stets gerecht werden.

Ein wichtiger Teil meiner Routine sind auch Besuche in den Kontrollräumen der Werke, um die Produktqualität und das Kundenfeedback direkt mit den Produktionsmitarbeitern zu besprechen. Diese Gespräche sind wichtig, um ein gemeinsames Verständnis dafür zu erhalten, wie unsere Produkte in der Praxis funktionieren.

Können Sie ein bestimmtes Projekt oder eine Initiative beschreiben, an der Sie in letzter Zeit gearbeitet haben und die Sie besonders spannend oder innovativ fanden?

Ich freue mich sehr über das große Projekt zur Modernisierung der Kartonmaschinen im Werk Simpele von Metsä Board, das im vergangenen September begonnen wurde. Als Teil eines 60-Millionen-Euro-Investitionsprogramms wird diese Initiative die Qualität unseres MetsäBoard Classic FBB deutlich verbessern. Insbesondere die Einführung der Curtain-Coating-Technologie wird die Druckoberfläche und die visuelle Qualität verbessern, was für die anspruchsvollsten Verpackungsanwendungen entscheidend ist.

Was dieses Projekt besonders bedeutsam macht, ist sein direkter Beitrag zu unserem Übergang zu einer fossilfreien Produktion. 89% der Energie des Werks sind bereits frei von fossilen Brennstoffen, und die neuen Technologien sollen diese Zahl bis Ende 2025 auf beeindruckende 98% erhöhen.

Welchen Rat würden Sie jemandem geben, der gerade seine Karriere in dieser Branche beginnt?

Mein Rat an Berufsanfänger ist, mit Neugier und Aufgeschlossenheit verschiedene Rollen und Abteilungen zu erkunden. Seien Sie bereit, von einer Vielzahl von Menschen und Ansätzen zu lernen; jedes Team und jeder Einzelne kann wertvolle Perspektiven bieten. Zögern Sie nicht, um Hilfe zu bitten, wenn Sie sie brauchen, und, was ebenso wichtig ist, seien Sie bereit, andere zu unterstützen und Ihr Wissen weiterzugeben. Entscheidend ist auch, dass Sie Ihre täglichen Aufgaben kritisch und konstruktiv betrachten. Wenn Sie Verbesserungsmöglichkeiten sehen, haben Sie den Mut, diese anzusprechen und Änderungen vorzuschlagen.

Über Ihre Rolle hinaus

Was ist eine Fähigkeit oder ein Hobby, das Sie außerhalb Ihrer Arbeit haben und das Ihnen in Ihrer Rolle überraschend geholfen hat?

In meiner Funktion arbeite ich mit einer Vielzahl von Menschen in unterschiedlichen Funktionen und mit verschiedenen technischen Hintergründen zusammen. Außerhalb der Arbeit engagiere ich mich für die Hobbys und Aktivitäten meiner Kinder, wodurch ich auch regelmäßig mit unterschiedlichen Menschen in Kontakt komme. Ich glaube, diese Erfahrungen ergänzen sich gut. Sie haben meine Kommunikationsfähigkeiten, meine Anpassungsfähigkeit und meine Fähigkeit, in verschiedenen Situationen zusammenzuarbeiten, gestärkt.

Was ist der beste Ratschlag, den Sie je erhalten haben?

Der beste Karriereratschlag, den ich je irgendwo gelesen habe, ist einfach: Sei freundlich. Die Menschen arbeiten wirklich gerne mit Menschen zusammen, die andere mit Respekt und Rücksicht behandeln. Selbst in schwierigen oder angespannten Situationen hilft ein höflicher und konstruktiver Umgangston, die Dinge reibungslos voranzubringen. Freundlichkeit bedeutet nicht, dass man schwierigen Gesprächen aus dem Weg geht, sondern dass man sie auf eine Weise führt, die Vertrauen und Zusammenarbeit fördert.

Was ist die eine Sache, von der Sie sich wünschen würden, dass mehr Menschen sie über die Karton- und Faltschachtelindustrie wissen?

Ich wünschte, mehr Menschen würden wirklich verstehen, wie verantwortungsvoll wir unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit arbeiten. Ökologische Werte und das Konzept der Kreislaufwirtschaft sind für uns nicht nur Schlagworte; sie sind tief in unsere täglichen Abläufe eingebettet, von der Waldbewirtschaftung bis zum Energieverbrauch im Werk. Diese Branche ist führend in der nachhaltigen Produktion.

Serie "Spotlights" für Talente aus der Industrie: