Die ISO/TS 14067 – „Carbon Footprint of Products: Requirements and Guidelines for Quantification and Communication“ – wurde im Mai 2013 veröffentlicht. Ursprünglich sollte ein ISO-Standard entstehen, nach jahrelanger Diskussion wurde daraus eine technische Spezifizierung, die in rund drei Jahren wieder überprüft werden soll.

Die von Pro Carton zum CO2-Footprint veröffentlichte Zahl von 915 kg CO2e/Tonne Faltschachteln stützt sich auf eine Methode, die von der Papier- und Kartonindustrie 2007 im Bezug auf internationale Standards entwickelt wurde. Die neue Entwicklung veranlasste Pro Carton, seine aktuelle Methode mit den neuen Spezifikationen zu vergleichen.

Die ISO/TS 14067:2013 spezifiziert Prinzipien, Anforderungen und Richtlinien zur Bestimmung und Kommunikation des CO2-Footprint eines Produkts – für die Quantifizierung auf der Grundlage von internationalen Standards zur Erfassung von Lebenszyklen (ISO 14040 und ISO 14044) und für die Kommunikation auf der Grundlage von Umweltzeichen und -erklärungen (ISO ISO 14020, ISO 14024 and ISO 14025).

Ziel der kürzlich veröffentlichten ISO/TS 14067 ist, in Quantifizierung und Kommunikation des CO2-Footprints von Produkten mehr Vergleichbarkeit zu erzielen. Sie umfasst Aspekte wie Landnutzungsänderung, Kohlenstoff im Boden, Kohlenstoffspeicherung im Produkt und weitere Anforderungen im Bezug auf Kohlenstoff, die im vorhandenen Standard ISO 14044 nicht enthalten sind.

Insbesondere die Anforderungen an die Kommunikation gehen über bestehende Standards hinaus. Die Technische Spezifikation (TS) umfasst Berichtswesen, Leistungsaufzeichnung sowie Erklärungen und Labels zum CO2-Footprint. Die ISO/TS 14067 betont, wie wichtig es ist, dass die beabsichtigte Kommunikation bereits in die Planungsphase zu Beginn jeder CO2-Footprint-Berechnung oder Lebenszyklus-Analyse (LCA – Life Cycle Analysis) einbezogen wird.

Pro Carton’s Carbon Footprint

Aus den Diskussionen um die neuen ISO-Spezifikationen ging klar hervor, dass Pro Carton mehr Daten benötigen wird, um den CO2-Footprint in den kommenden Jahren zu aktualisieren. Die neue ISO/TS ist nicht bindend, doch es wird allgemein erwartet, dass sie zum neuen Maßstab wird. Sobald die ISO/TS feststand, wurde ein unabhängiger Experte ersucht, sie mit der Methode zu vergleichen, die Pro Carton derzeit verwendet.

Er kam zu dem Schluss, dass die Methode von Pro Carton bei der Quantifizierung sehr genau den TS folgt, auch wenn manche Ansätze noch fehlen, etwa für eine Einbeziehung des Recyclings oder für eine Landnutzungsänderung. Da die Methode von Pro Carton der TS vorausging, deckt sie außerdem den Bereich der Kommunikation nicht ab. Die Methode von Pro Carton ist nach wie vor gültig, denn sie hält sich (bis auf wenige Ausnahmen) eng an die Quantifizierungsbestimmungen, doch die Kommunikation muss neu ausgerichtet werden.

Im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der ISO/TS wurden kürzlich auch andere Standards entwickelt, die sich auf die Analyse des CO2-Footprints in einzelnen Branchen beziehen. Ein Beispiel aus einem Nachbarbereich der Faltschachtelindustrie ist die ISO 16759:2013, sie bestimmt die Voraussetzungen zur Quantifizierung von CO2-Footprints für Prozesse, Materialien und Technologien zur Erzeugung von Druckprodukten.

Ganz klar, der gesamte Bereich des CO2-Footprints ist immer noch in Bewegung. So arbeitet etwa die Europäische Kommission gemeinsam mit der Industrie an einer Methode für den Umwelt-Footprint von Produkten („Product Environmental Footprinting“).

Aufgrund all dieser Überlegungen wird Pro Carton in den kommenden Monaten gemeinsam mit den Schwesterorganisationen aus dem Bereich Kartonverpackung daran arbeiten, die Methode für den CO2-Footprint von Faltschachteln an die Anforderungen der ISO/TS anzupassen. Pro Carton wird dabei zugleich die Entwicklungen der EU-Kommission beim Umwelt-Footprint von Produkten mit einbeziehen.