Datum | 2. April 2013 / www.procarton.com | |||||
Titel | Strukturen, die sich lohnen | |||||
Text | Strukturelles Design kann weit mehr als hochwertige Produkte in Szene zu setzen. Die Usability der Verpackung kann dadurch ebenso verbessert werden wie ihre Nachhaltigkeit. „Konsumenten sind dankbar, wenn sie spüren, dass jemand über ihre Bedürfnisse nachdenkt“, sagt Olaf Barski von Barski Design. Pro Carton hat mit ihm gesprochen. |
Für den Download in Druckqualität bitte auf das Bild klicken. |
||||
Wo liegt Ihr Schwerpunkt im Verpackungsdesign?
An erster Stelle steht für uns die Usability, ihre Bedeutung wächst nach wie vor. Denn die Konsumenten werden immer älter und anspruchsvoller. Unsere Lösungen sollen schon beim ersten Blick begeistern. Und zwar nach Möglichkeit so sehr, dass sie für andere Zwecke weiterverwendet werden. Vor allem soll der Benützer sofort und intuitiv erkennen, wie eine Verpackung funktioniert, wie sie zu öffnen ist und wie man sie am besten aufstellt. Selbstverständlich ist Markendesign sehr wichtig, aber wir glauben, dass eine Marke deutlicher strahlt, wenn auch die Verpackung gut funktioniert.
Das heißt, Sie beraten Ihre Kunden auch intensiv?
Oder nehmen Sie unsere Lösung für das Anti-Falten-Serum von Viscontour. Unter dem blauen Deckel aus Karton findet sich eine kleine Bühne für die Produkte, die auf engstem Raum verpackt sind. Sie können zum Beispiel auch von Frauen mit langen Fingernägeln gut entnommen werden, weil die Reihen verschieden hoch sind. Diese Verpackung wird täglich benutzt und wirbt einen ganzen Monat im Bad für das Produkt.
Einfache Benutzung und perfekte Präsentation gehen also Hand in Hand.
Das Thema hat aber noch eine ganz andere Seite: die oft sehr unterschiedlichen Regalhöhen in den Handelsketten. Es ist erstaunlich, dass auch große Konzerne oft keinen Überblick haben, wie ihre Verpackungen im Regal angeordnet werden können. Wir haben schon aufwendige Untersuchungen gemacht, um die verschiedenen Regalhöhen optimal zu nutzen und gleichzeitig die Produkte unserer Kunden attraktiv anzuordnen. Auch das lohnt sich.
Wie stehen Sie zum Thema Nachhaltigkeit?
Strukturelles Design kann zur Nachhaltigkeit im Wesentlichen drei Aspekte beitragen: Sparsamkeit, Multifunktionalität und Ersatz anderer Verpackungsstoffe. Sparsamkeit erklärt sich von selbst: Da geht es um Materialökonomie. Weil wir strukturell denken, können wir die Herstellung immer mitberücksichtigen und wissen genau, wo wir mit weniger Material den gleichen Zweck erfüllen. Wir loten hier gern die Grenzen des Machbaren aus.
Multifunktionalität bedeutet, mit einer Lösung möglichst viele Aufgaben zu erfüllen. Wir haben zum Beispiel für Villeroy & Boch eine Faltschachtel gestaltet, die für zehn verschiedene Teekannen passt. Wenn die Marketingabteilungen in großen Unternehmen zusammenarbeiten, kann man sogar ein einziges Verpackungssystem für verschiedene Produkte gestalten. Derzeit kommt es oft vor, dass verschiedene Produkte aus demselben Haus in geringfügig unterschiedlichen Verpackungen stecken – hier könnte man mit intelligenten Konstruktionen den Aufwand erheblich reduzieren. Wir können manchmal mit einer Stanzform eine Verpackung für drei oder vier verschiedene Produkte herstellen, einfach, indem wir den Karton verschieden falten.
Der Ersatz anderer Verpackungsstoffe ist ein weiteres spannendes Thema für die Zukunft: Es fühlt sich für den Konsumenten zunehmend schlecht an, wenn er eine Faltschachtel öffnet und einen Styroporeinsatz vorfindet. Mit den konzeptionellen Möglichkeiten von 3D können wir diesen Einsatz durch Karton ersetzen. Man weiß sofort: Diese Verpackung kann ich mit zwei Handgriffen entsorgen und damit etwas für die Umwelt tun, ohne groß darüber nachzudenken. Dafür sind Konsumenten dankbar.
|
|
|||||
Weitere Informationen |
Suzanne McEwen +43 1 218 6918 mcewen@procarton.com | |||||
Hintergrund | Pro Carton ist die Europäische Vereinigung der Karton- und Faltschachtelindustrie mit dem Ziel, Karton und Faltschachtel als ökonomisch und ökologisch ausgewogenes Verpackungsmedium zu fördern, sowohl in der Markenartikelindustrie und im Handel als auch bei Design, Medien und Politik. |