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Datum 12. Juli 2012 / www.procarton.com
Titel Shoppers: die nächste Generation
Text Bei der 16. ECR-Konferenz Anfang Mai in Brüssel trafen sich hochkarätige Spezialisten aus führenden Unternehmen des europäischen Handels und der Markenartikelindustrie. Die drei Hauptthemen waren Zusammenarbeit in der Supply Chain, das digitale Zeitalter und nachhaltiges Wachstum. Programm und Beiträge sind inklusive zahlreicher Videos auf der Website ecreuropeforum.net exzellent dokumentiert. Pro Carton hat für Sie einige Highlights ausgewählt.  
  Die Welt der Shopper verändert sich dramatisch, und mit ihr die Industrie. Da ist einerseits die ökonomische Krise: Etwa 120 Millionen Menschen in Europa leben von weniger als 1.000 Euro im Monat – es ist klar, da, dass sie sehr genau darüber nachdenken, was sie kaufen. Herstellung und Logistik in der Supply Chain müssen daher noch viel effizienter werden.

Da ist andererseits die Digitalisierung: Die Konsumenten verfügen heute über viel mehr Informationen, sie sind viel selbstständiger geworden. Suzanne E. McEwen von Pro Carton sieht sich bestätigt: "Der Handel im digitalen Zeitalter ist ein Thema, mit dem sich Pro Carton schon seit Langem beschäftigt – zuletzt beim Pro Carton-Kongress im April. Die Ergebnisse sind auf unserer Website www.procarton.com und in einer eigenen Studie über die Verpackung als Medium zu finden."

Und da ist drittens die Umwelt: Nachhaltigkeit wird zur Selbstverständlichkeit. Einer der beiden neuen Vorsitzenden von ECR, Thomas Hübner, Executive Director Europe von Carrefour, meinte: "Wir müssen nachhaltiger werden, das ist eine Frage der Hygiene. Wenn Sie in Zukunft morgens aufstehen, müssen Sie selbstverständlich nachhaltig sein."

1. Supply Chain: Zusammenarbeit in einer neuen Management-Generation
Neue, wesentlich intensivere Formen der Zusammenarbeit bringen nicht nur Fortschritte bei der Nachhaltigkeit, sondern auch Gewinne.

Laurent Freixe, CEO Executive Vice President von Nestlé Europe, konzentrierte sich auf neue Modelle der Zusammenarbeit in der Supply Chain: "Zusammenarbeit ist ein Impulsgeber, wenn wir die Sache langfristig angehen, wenn wir sie von einem Ende bis zum anderen betrachten. Vieles können wir allein tun, aber wenn wir die Bedürfnisse der Shopper erfüllen wollen, ist es viel besser, wenn wir das gemeinsam machen."

Sander van der Laan, COO der europäischen Einzelhandelskette Ahold Europe, betonte, die Eigenmarken hätten einen Vorteil gegenüber den Brands, weil der Handel mit ihnen langfristiger planen könne, etwa im Bereich der Promotions. "Die Schlüsselfaktoren für unsere erfolgreichen Handelsmarken-

2. Digital: Die Konsumenten erreichen
Unter dem Motto "Retailing in the digital arena" ging es um die Verknüpfung von Geschäft und Internet. Peter Hinsson, Autor des Buches "The New Normal", zur allgemeinen Lage: "Digital ist das neue Normal, und dies wird enorme Auswirkungen haben auf die Art, wie Unternehmen ihre Kundenkommunikation organisieren und wie sie sich intern organisieren."

Fest steht: Die Konsumenten wissen immer mehr, und entsprechend steigen ihre Erwartungen. Ebenso steigt der Bedarf nach hochqualitativer Information. Untersuchungen von Nielsen in den USA haben ergeben, dass dort bereits 29 Prozent der Smartphone-Besitzer ihre Einkaufsentscheidungen aufgrund von Informationen aus dem Internet treffen. Aber die neue Freiheit der Konsumenten wirft auch neue Fragen auf: Wer ist verantwortlich für die Informationen im Netz? Wer übernimmt die Haftung, wenn eine Fehlinformation gesundheitsschädliche Folgen hat?

Barney Burgess, COO Tesco.com, der mit Abstand größte Onlinehändler für Konsumgüter, hat am meisten Erfahrung mit dem Verkauf von Gütern des täglichen Bedarfs über Internet. "Wir wissen, dass die Konsumenten immer mehr verschiedene Technologien nützen. Wir wissen, dass sie zunehmend begrenzte Budgets haben, immer mehr erwarten und zunehmend über verschiedene Kanäle einkaufen. Wir müssen genau zuhören und kontinuierlich Innovationen vorantreiben, um ihre Erwartungen zu erfüllen."

Dazu Roland Rex, Vorsitzender von Pro Carton: "All das wird über die Verpackung gespielt – im Geschäft ebenso wie online. Deshalb kann eine perfekte, möglichst dreidimensionale Abbildung der Verpackung ebenso wichtig sein wie ein Dialogmarketing am POS."

3. Nachhaltigkeit: Handel für die nächste(n) Generation(en)
Beim Thema Nachhaltigkeit wurde überdeutlich: Der Konsument ist nicht mehr mit kleinen Fortschritten zufrieden, er will mehr – und sein Wissen geht jetzt schon mehr in die Tiefe.

Für die Unternehmen dreht sich vieles um folgende Fragen: Sind ökologische Ansprüche für das Wachstum eine zusätzliche Herausforderung? Oder bedeutet die Integration von Nachhaltigkeit in das tägliche Geschäft nicht vielmehr ein Stimulans für Innovationen? Und damit langfristig auch für mehr Gewinne? Außerdem: Wie kann die Zusammenarbeit in der Supply Chain den Unternehmen helfen, nachhaltiger zu werden?

Judith Batchelar, Marken-Direktorin bei Sainsbury's, befreite das Thema Nachhaltigkeit radikal von der Aura des grünen Mäntelchens: "Wir müssen rasch handeln. Unsere bisherigen Ziele sind entweder bereits erreicht, werden demnächst auslaufen oder sind ideeller Natur. Sie müssen daher durch Selbstverpflichtungen ersetzt werden, die präzise, mutig und zeitgebunden sind und von einem in Zahlen nachvollziehbaren Ziel untermauert werden."

Batchelar nannte 14 ehrgeizige Ziele von Sainsbury's für 2020 und meinte abschließend: "Die Wertschöpfungsketten nachhaltiger zu gestalten bedeutet langfristig, dass diese effizienter, kostengünstiger und profitabler werden. Aber wenn Sie das nicht messen, werden sie es auch nicht umsetzen können."

"Eines ist klar", stellt Roland Rex dazu fest. "Die Faltschachtel ist auf jeden Fall die nachhaltigste Verpackungslösung. Wo immer sie andere Materialien ersetzen kann, ist sie unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit erste Wahl."

Das Konferenz-Resümee der beiden neuen ECR-Vorsitzenden fiel denn auch verhalten optimistisch aus. Thomas Hübner, Executive Director Europe von Carrefour: "Ich glaube, die nächsten fünf Jahre werden die schwierigsten seit dem Zweiten Weltkrieg und sogar davor. Es ist auch eine gewaltige Chance für neue Impulse, doch es wird einige Zeit brauchen."

Und Jan Zijderveld, Unilever-Präsident für Europa, benannte zwei wesentliche Herausforderungen:
"Wie transformieren wir die Einkaufserfahrung? Das ist ein Schlüsselthema, über das wir in der Industrie nachdenken müssen. Der zweite Bereich ist die Effizienz unserer Industrie: Wenn Sie die Verfügbarkeit im Regal, den Transport, den Abfall betrachten – das ist sehr ermutigend. Es sieht fast so aus, als hätten wir unsere Ziele zu niedrig angesetzt, denn es geschieht eine Menge Positives."

Quelle: www.ecreuropeforum.net

Thomas Hübner, Executive Director for Europe - Carrefour
Thomas Hübner, Executive Director for Europe - Carrefour
Jan Zijderveld, President Unilever Europe - Unilever
Jan Zijderveld, President Unilever Europe - Unilever
Laurent Freixe, Executive Vice President, Europe - Nestlé
Laurent Freixe, Executive Vice President, Europe - Nestlé
Judith Batchelar, Director of Sainsbury's Brand - Sainsbury's
Judith Batchelar, Director of Sainsbury's Brand - Sainsbury's
Moderator Alex Thomson / Barney Burgess, COO Grocery Home Shopping - Tesco
Moderator Alex Thomson / Barney Burgess, COO Grocery Home Shopping - Tesco

 

 

   
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Informationen
Suzanne McEwen +43 1 218 6918 mcewen@procarton.com
Hintergrund Pro Carton ist die Europäische Vereinigung der Karton- und Faltschachtelindustrie mit dem Ziel, Karton und Faltschachtel als ökonomisch und ökologisch ausgewogenes Verpackungsmedium zu fördern, sowohl in der Markenartikelindustrie und im Handel als auch bei Design, Medien und Politik.