Beim Galaabend des Printissimo/Emballissimo wurden am 14. Juni 2012 vor 450 geladenen Gästen junge DesignerInnen ausgezeichnet – mit den zwei Preisen und vier Nominierungen des „Pro Carton/PPV AUSTRIA Design Award 2012“ der österreichischen Faltschachtelindustrie. Der Award bringt seit zwölf Jahren – zum dritten Mal in Kooperation mit PPV AUSTRIA – mit großem Erfolg neue Ideen ans Licht.

Alle Einreichungen bewegten sich auf höchstem Niveau. Die jungen Studenten sind auf der Höhe der Zeit, sie denken in vollständigen Konzepten. Auch, was die Präsentation betraf: Die Modelle waren perfekt ausgearbeitet, und zu praktisch jeder Einreichung gab es zumindest einige Charts, bei manchen sogar ein Booklet mit Fotos und Texten, die das Konzept und sein Anliegen erläuterten.

Aus den Einreichungen hat die Jury sechs Finalisten und aus diesen zwei Gewinner ausgewählt. Die Jury bestand aus führenden europäischen Experten aus verschiedenen Bereichen der Supply Chain:
• Design: Satkar Gidda, Sales & Marketing Director of SiebertHead, der ältesten Marken- und Designagentur Großbritanniens,
• Markenartikelindustrie: Wilfried Duivenvoorden, Global Procurement Manager für Unilever Lebensmittel sowie Haushalt und Körperpflege,
• Faltschachtelindustrie: John de Somer, Vorstand von Van Genechten und Marketing Manager von Van Genechten Packaging

Die Preise überreichten Ing. Franz Rappold (Präsident Pro Carton Austria) und Dr. Andreas Blaschke (Obmann-Stellvertreter PPV AUSTRIA, Präsident ECMA). Durch den Abend führten Moderatorin Cathy Zimmermann und Dkfm. Wolfgang Pfarl, Präsident der Austropapier – Vereinigung der Österreichischen Papierindustrie.

„Papier informiert, inspiriert und verführt. Die Gewinner, aber auch alle anderen Einreicher, zeigen mit ihren Produkten, wie groß die Kreativ- und Innovationskraft von Papier & Co ist“, betonte Pfarl.

PreisträgerInnen und Nominierte
Kategorie Verpackung
Preisträgerin: Kalina Hristova, Tulipa
Elegante und repräsentative Verkaufs- und Geschenkverpackung

Die Jury
Dieses Design eignet sich für eine große Zahl verschiedener Produkte. Indem einfach zwei Teile Karton zusammengefügt und hochgeklappt werden, entsteht ein sehr ästhetischer Behälter. Er kann für Süßigkeiten, Schmuck und viele andere Produkte eingesetzt werden, auch sehr gut am Point of Sale. Die Bögen können aus verschiedenen Größen und Farben hergestellt und verschieden bedruckt werden, sodass der Konsument beim Kauf eines Produkts seine Geschenkverpackung wählen kann.

Designerin Kalina Hristova, FH Joanneum, Graz
„Meine Verpackung ,Tulipa‘ ist im Laufe des letzten Studiensemesters in einer Blockveranstaltung von Susanne Lippitsch entstanden. Wir konnten von Anfang an mit Karton arbeiten, damit experimentieren und eigene Dummys umsetzen. Ich habe mich entschieden bei dem Wettbewerb teilzunehmen, weil mir die bisher nominierten Projekte sehr gut gefallen hatten. Es gibt keine Teilnahmegebühr für Studenten, was ich sehr schätze und hoffe, dass es in Zukunft auch so bleibt.“

Finalistin: Victoria Pucher, Fairytale-Bag
Attraktive Geschenkverpackung

Die Jury
Ein wirklich attraktive Faltschachtel, die Kindern gefallen wird und das Produkt ebenso gut schützt wie präsentiert. Es kann einem kleinen Mädchen auch als Krone dienen, einfach, indem man den Boden abreißt. Die hexagonale Form ist sehr gefällig, und das Design kann leicht für viele verschiedene Produkte variiert werden.

Designerin Victoria Pucher, Werbe-Design-Akademie, Salzburg
„Ich freue mich, dass ich bei dieser Veranstaltung teilnehmen durfte, und habe viele interessante Leute kennengelernt. Ich finde es toll, dass meine Idee, eine Verpackung nicht gleich nach dem Kauf zu entsorgen, indem ich daraus ein Spielzeug mache, offensichtlich auch der Jury gefallen hat. Die Idee kam mir deswegen, weil ich schon oft beobachtet habe, dass sich kleine Kinder statt für das Geschenk eigentlich für die Faltschachtel begeistern können.“

Finalistin: Damaris Walter, Swingbox
Schwungvolle Verpackung für den Point of Sale

Die Jury
Die innovative Form ist ein echter Blickfang. Die Kurven würden am Point of Sale sehr anziehend wirken und das Produkt im Regal hervorheben. In einem sehr umkämpften Marktsegment, wo so viele Produkte und Produktvarianten die Aufmerksamkeit der Konsumenten auf sich ziehen wollen, ist dies eine unerlässliche Eigenschaft am Point of Sale.

Designerin Damaris Walter, Werbe-Design-Akademie, Salzburg
„Als angehende Kommunikationsdesignerin mit Schwerpunkt Grafikdesign war ich freudig überrascht über meinen Erfolg! Es war sehr spannend, den eigenen Horizont zu erweitern und einen Schritt in die Welt des Verpackungsdesigns zu tun.“

Kategorie Andere Anwendungen
Preisträger: Joseph Rathkolb / Patrick Schiestl, Cupholder (Getränkehalter)
Becherhalterung für die Autotür

Die Jury
Eine solche Verwendung von Karton hat die Jury noch nicht gesehen. Die einfache Konstruktion aus einem Stück und die einfache Anwendung überzeugten. Der Cupholder lässt sich problemlos beim Autofenster einhängen und kann dann eine Tasse oder eine Flasche aufnehmen. Er ist leicht zu bedrucken und mit einem Markendesign zu versehen. Viele Autos haben eingebaute Getränkehalter, aber dieses neue Design wäre ideal für Mitfahrer auf den Rücksitzen. Es einfach an verschiedene Flaschen- oder Bechergrößen angepasst werden und ist daher vielfältig in der Anwendung.

Designer Joseph Rathkolb, HTBLVA Graz Ortweinschule
„Ich komme eigentlich vom Maschinenbau her. Der Kontakt mit der Industrie über das Design ist für mich eine völlig neue, bereichernde Erfahrung. Hier wie dort geht es darum, nachhaltige Lösungen für alltägliche Situationen zu finden.“

Finalistin: Ingrid Ratzinger, Visit-me
Visitkartenetui aus Karton

Die Jury
Eine ebenso einfache und klare wie elegante Lösung für ein bisher nicht wirklich gut gelöstes Problem, wobei Karton an die Stelle von Metall, Leder oder Kunststoff tritt. Denkbar sind zahlreiche verschiedene Farben, grafische Gestaltungen, Stanzungen oder Prägungen, die dem Etui zusätzliche Attraktivität verleihen und den Auftritt der Firma des Trägers oder einer beliebten Marke effektvoll in Szene setzen.“

Designerin Ingrid Ratzinger, Werbe-Design-Akademie, Salzburg
„Ich war begeistert, als ich erfuhr, dass ich bei der Finalteilnahme am PPV in Wien dabei sein kann. Als wir das Projekt starteten, wurde mir bewusst, was man eigentlich aus einer Verpackung alles raus holen kann. Und das war auch mein Ziel. Umso mehr freut es mich, dass beim Pro Carton/PPV AUSTRIA Design Award 2012 mein ,Visit-me‘ ausgestellt wird.“

Finalistin: Anna Carina Scheichl und Petra Traxl, iPhone sleeve
iPhone-Etui mit Stil

Die Jury
Schutz für den Inhalt und zugleich freie grafische Gestaltbarkeit sind klassische Funktionen von Karton und Faltschachtel, die hier besonders gut umgesetzt wurden. Denn der Karton soll die Bedienung des Gerätes weder erschweren noch stören, gleichzeitig aber gut am Telefon haften und so für Schutz sorgen. Und natürlich auch dem Gerät eine individuelle Note verleihen, sei es durch eigene Gestaltung, persönliche Notizen oder das Branding einer nationalen oder internationalen Marke.

Designerinnen Anna Carina Scheichl und Petra Traxl, HTBLVA Graz Ortweinschule
„Hinter der Idee birgt sich ein einfacher Grundgedanke: Karton soll zum Schutz von Dingen des alltäglichen Lebens verwendet werden. So kamen wir auf die Idee, ein Mobiltelefon durch eine Schutzhülle aus Karton vor Schäden zu bewahren. Der Vorteil dieser Art der ,Verpackung‘ liegt klar auf der Hand, Karton ist umweltfreundlich, günstig im Einkauf und leicht zu bedrucken – mit Werbung, Stadtplänen oder einem kleinen Terminkalender. Das Zusammenspiel zwischen modernster Technik und dem Werkstoff Karton hat uns besonders fasziniert.“

Statements zum Pro Carton/PPV AUSTRIA Design Award 2012
Mag. Susanne Lippitsch unterrichtet am FH Joanneum Graz und an der Werbe-Design-Akademie Salzburg:
„Es kommt darauf an, dass eine Idee verstanden wird und auch Emotionen auslöst. Die Wettbewerbssituation ist durchaus vergleichbar mit der Konkurrenz im Supermarkt-Regal: Wenn die eigene Lösung von der Jury ausgewählt wird, dann hat sie es geschafft, erfolgreich zu kommunizieren. Ich freue mich jedes Mal, wenn das gelingt und damit die Teilnahme am Finale des Pro Carton/PPV Design Award.“

Mag. Stefan Buchberger unterrichtet an der Höheren technischen Ortweinschule Graz:
„Ich freue mich genauso wie meine Studenten, dass unsere Ideen vor einer objektiven Instanz der Branche bestanden haben. Auf den Wettbewerb hat mich ein Kollege aufmerksam gemacht. Wir haben zum ersten Mal teilgenommen, aber es war bestimmt nicht das letzte Mal!“

Franz Rappold, Präsident Pro Carton:
„Eine nachhaltige Zukunft kann nur mit zukunftsweisendem Design junger Talente gelingen. Der Award leistet einen großartigen Beitrag dazu, dass sie professionelle Partner in der Supply Chain werden.“

Dr. Andreas Blaschke, Obmann-Stellvertreter PPV AUSTRIA, Präsident ECMA:
„Design ist ein wichtiger Teil der Wertschöpfungskette, deshalb ist es uns besonders wichtig, auch in diesem Bereich den Nachwuchs zu fördern.“

Satkar Gidda, Agentur SiebertHead, Vorsitzender der Jury:
„Wir wissen nie, was uns erwartet, doch wir waren freudig überrascht von der Kreativität der Konzepte der Einreichungen. Das laterale Denken war evident, noch interessanter war allerdings die Sorgfalt, die jedem Detail gewidmet worden war, und das Eingehen auf die Bedürfnisse der Konsumenten.“

Die Veranstalter:
www.procarton.com
www.ppv.at