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Datum 23. Februar 2012 / www.procarton.com
Titel Maximale Nutzung der Ressourcen
Text Das Thema Nachhaltigkeit wird immer noch diskutiert, doch spielt mittlerweile eine andere Herausforderung aus dem Umweltbereich die Hauptrolle: Ressourceneffizienz. Wie antwortet die Kartonverpackungsbranche darauf?  
  Was ist Ressourceneffizienz? Eine Definition beschreibt sie als „nachhaltiges Management und Nutzung von Ressourcen während ihres gesamten Lebenszyklus“. Noch genauer: „Erzeugung höherer Werte aus Stoffen: Mineralien, Biomasse, Brennstoffen, und aus dem Ökosystem: Biodiversität, Meeresressourcen, Luft, Wasser, Land und Böden“.

Die Kartonverpackung hat bereits eine sehr positive Geschichte zum Thema Nachhaltigkeit. In den vergangenen beiden Jahrzehnten hat die Industrie ihre Emissionen in die Atmosphäre reduziert, ebenso die Abwasserbelastung, den CO2-Fußabdruck, den Wasser- und Energieverbrauch. Aufgrund ihrer Vergangenheit in Sachen Nachhaltigkeit hat die Kartonverpackung zahlreiche positive Aspekte, die sie als ressourceneffizient ausweisen.

Erneuerbare Ressourcen
Nahezu alle Holzfasern in der Produktion von Karton in Europa stammen aus bewirtschafteten europäischen Wäldern. Diese erneuerbare Ressource wird nachhaltig bewirtschaftet. Forstbesitzer, die an die Industrie liefern, können dies nachweisen, indem sie ihre Leistung von unabhängigen Auditierungsorganen prüfen lassen. Die beiden wichtigsten Zertifizierungsorganisationen sind PEFC und FSC. 99,9 Prozent der firmeneigenen oder von Firmen geleasten Wälder Europas sind von unabhängigen Organisationen zertifiziert.

Verantwortung für die Nutzung von Stoffen
Kartonproduzenten nutzen Holzfasern aus Forstausdünnungen, Spitzen großer Bäume mit geringem Durchmesser sowie Abschnitten von Stämmen, die in den Sägemühlen entfernt werden (Sägemühlenabfall).

Kein tropischer Regenwald wird zerstört, um in Europa Karton zu erzeugen. Die europäische Kartonindustrie setzt kein Holz aus tropischen Regenwäldern ein, weil es – abgesehen von anderen Überlegungen – sich technisch nicht eignet.

Die Kartonindustrie nützt ebenso Abfälle als Ressource, indem sie Papierabfälle und Karton sammelt und recycelt. Die Produzenten arbeiten kontinuierlich an der Optimierung des Stoffeinsatzes und reduzieren so Abfall. Verbesserte Effizienz bei der Stoffaufbereitung durch erhöhte Investitionen in die Technologie hat beispielsweise zu höherer Wiedergewinnung von recycelten Fasern um mehrere Tausend Tonnen pro Jahr geführt sowie zur Reduktion von Ausschuss aus dem Produktionsprozess.

Reduktion des Umwelt-Fußabdrucks
Wenn man die beiden Pro Carton Lebenszyklus-Datenreihen vergleicht, die im vergangenen Jahrzehnt erstellt wurden, sind Fortschritte in sämtlichen Umweltbereichen festzumachen. Viele der erzielten Verbesserungen gehen auf reduzierten Einsatz von Chemikalien und Brennstoffen zurück sowie auf vermehrte Nutzung von Biomasse zur Energiegewinnung. Der Rückgang beim Einsatz von fossilen Brennstoffen hat zu Rückgängen bei Kohlendioxid-, Schwefeldioxid- und Stickstoffoxid-Emissionen aus den Produktionsprozessen geführt.

Effiziente Wassernutzung
Wasserfragen sind je nach Produktionsstätte regional verschieden und müssen je nach Lage in Europa verschieden gewichtet werden. Bisher hat sich die europäische Papier- und Kartonindustrie auf die Wasserentnahme bei der Kartonherstellung konzentriert. Die Unternehmen werden nun dazu angeregt, die Effizienz der bei der Produktion eingesetzten und der aus Grund oder Oberfläche entnommenen Wasserressourcen zu verbessern. Der Trend der letzten beiden Jahrzehnte geht dahin, die Entnahme von Frischwasser um 20 Prozent des Gesamtvolumens zu reduzieren. Im Jahr 2008 wurden 94 Prozent des von der europäischen Papierindustrie eingesetzten Wassers wieder in das Oberflächenwasser zurückgeleitet.

Effiziente Energienutzung
Europäische Papier- und Kartonproduzenten sind führend bei erneuerbarer Energie. Die Unternehmen erzeugen einen großen Teil der benötigten Energie und Wärme vor Ort durch effiziente Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, zunehmend wird nicht benötigte Elektrizität in das lokale oder nationale Netz eingespeist. Der Bau von Heizkesseln mit Biomassebetrieb hat dazu geführt, dass mehr als die Hälfte des Primärenergieverbrauchs in der europäischen Zellstoff- und Papierindustrie Bioenergie ist. Dies entspricht einem Fünftel der in Europa erzeugten Bioenergie.

Der Einsatz von Bioenergie hat enorme Auswirkungen auf das Emissionsprofil der Industrie. Kohlendioxid-Emissionen aus Biomasse gelten zumindest als Kohlenstoff-neutral, und der Einsatz von Faltschachteln hat nach der jüngsten Studie von Pro Carton einen positiven Effekt beim Klimawandel. Die verantwortungsvolle Nutzung erneuerbarer Ressourcen, die das Klima positiv beeinflussen, indem sie fossile Brennstoffe wie Kohle und Öl ersetzen, ist zweifellos ein Aktivposten für die Industrie und ein gutes Beispiel für Ressourceneffizienz.

Der Trend zum Energiesparen setzt sich ebenso fort. Von 1991 bis 2010 ist der Elektrizitäts- und Primärenergieverbrauch der europäischen Zellstoff- und Papierindustrie kontinuierlich um insgesamt 14 Prozent gesunken – dank effizienterer Prozesse und dem Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung.

Vermeidung von Lebensmittelabfall
Die „Roadmap für ein ressourceneffizientes Europa“ der EU-Kommission hat Lebensmittel zu einem Schlüsselbereich erklärt. Die Verpackung gehört daher indirekt zu dieser Diskussion, ist allerdings Teil der Lösung dieses Umweltproblems. In seiner Resolution zu dringenden Maßnahmen zur Halbierung von Lebensmittelabfällen bis 2025 erkennt das EU-Parlament: „Die Optimierung und der effiziente Einsatz von Lebensmittelverpackungen können eine wichtige Rolle bei der Verhinderung von Lebensmittelabfall spielen, weil sie die Gesamt-Umweltbelastung durch ein Produkt reduzieren.“

62 Prozent der in Europa erzeugten Faltschachteln werden zur Verpackung von Lebensmitteln eingesetzt. Durch den Schutz von Lebensmitteln und die Reduktion von Lebensmittelabfällen tragen Faltschachteln zu Ressourceneffizienz und nachhaltigerem Konsum bei. Sie nützen der Gesellschaft, indem sie einen modernen, verbraucherfreundlichen Lebensstil ermöglichen.

Weitere Informationen auf der Pro Carton-Website „Resource Efficiency and Sustainability“ unter www.procarton.com.

Iggesund Paperboard

Iggesund Paperboard

 

 

   
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Informationen
Jennifer Buhaenko +44 1371 856 577 buhaenko@procarton.com
Hintergrund Pro Carton ist die Europäische Vereinigung der Karton- und Faltschachtelindustrie mit dem Ziel, Karton und Faltschachtel als ökonomisch und ökologisch ausgewogenes Verpackungsmedium zu fördern, sowohl in der Markenartikelindustrie und im Handel als auch bei Design, Medien und Politik.