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„Wir wollten uns einer echten Herausforderung stellen und zeigen, was Faltschachteln leisten können. Nach langen Diskussionen entschieden wir uns für den Versuch, die Hauptelemente eines Smart durch Faltschachteln zu ersetzen. Ziel war anfangs eine ungewöhnliche, auffallende Präsentation auf der Luxe Pack in Monaco“, sagt Steffen Schnizer, Vorstand von CD Cartondruck.
Smart war sofort überzeugt und stellte einen „fortwo“ und alle erforderlichen CAD-Pläne zur Verfügung. Die Teile wurden aus recycelbarem Karton der Firma Gmund gefertigt. Die Gestaltung übernahm die Berliner Design-Künstlerin Sarah Illenberger. Gemeinsam legten sie das benötigte Material fest, wählten wirkungsvolle Farben und planten die erforderliche Festigkeit. Einige Tests mit verschiedenen Umsetzungen wurden durchgeführt: Man beschloss, nicht nur Karton zu verwenden, sondern gleich mit Faltschachteln zu arbeiten. Auf YouTube beschreibt die Designerin ihre Arbeit (hier klicken).
Die größte Herausforderung war, dass die Faltschachteln die Hauptelemente des Autos ersetzen mussten und zugleich die strukturelle Integrität bewahren. Sämtliche Plastikteile wurden aus Karton hergestellt, und das Auto ist voll funktionstüchtig. Insgesamt kamen über 7.000 Faltschachteln in vier verschiedenen Grüntönen zum Einsatz. Nicht nur die äußere Karosserie wurde aus Tausenden Kartonschachteln zusammengesetzt; selbst Rück- und Außenspiegel, Felgen, Armaturen und Fußmatten des spektakulären Einzelstücks sind aus Karton gefertigt. Sogar die Rückspiegel wurden durch laminierte Folie ersetzt, sodass sie zwar wie Spiegel funktionieren, doch hauptsächlich aus Karton bestehen.
„Gerade im Innenraum von Fahrzeugen könnten Plastik- oder Schaumstoffteile mit den richtigen Produktionsverfahren irgendwann durchaus durch weitaus umweltfreundlichere Kartons ersetzt werden“, wagt Holger Wingenfeld von der Abteilung Forschung und Entwicklung bei Cartondruck einen vorsichtigen Blick in die mögliche Zukunft des Automobilbaus.
Das Auto wird nicht nur auf Verpackungsausstellungen zu sehen sein. Smart ist so begeistert, dass man das Modell selbst auf Messen einsetzen wird. Parallel zum Pariser Autosalon war der Smart im Rahmen der „smart urban stage“ bereits am 29. und 30. September 2010 in Paris zu sehen. Marc Langenbrinck, Managing Director Smart Brand and Head of Sales & Marketing:„Dass ein Smart nicht ´von Pappe´ ist, sondern auch in ungewohnter Materialität einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen kann, wollen wir mit diesem Projekt zeigen. Wir gehen schon immer neue Wege, um die vielfältigen Möglichkeiten im Design sowie die besondere Umweltfreundlichkeit des Smart herauszustellen.“
„Das Projekt wurde von allen mit sehr großem Enthusiasmus getragen: Motivation und Pioniergeist waren bei allen Mitarbeitern beeindruckend“, berichtet Schnizer. „Anfangs waren nur Teile des Autos im Haus, um das Projekt möglichst lang geheim zu halten. Gebaut wurde in Sonderschichten. Wir wollten die Grenzen erweitern und zeigen, dass die Flexibilität unseres Materials unendliche Möglichkeiten bietet, dass Karton und Faltschachteln, intelligent eingesetzt, überraschende und nachhaltige Veredelungsmöglichkeiten haben.“
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Smart Car. |
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Über 7.000 Faltschachteln. |
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Außenspiegel. |
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Kotflügel. |
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