Datum | 27. Oktober 2011 / www.procarton.com | |||||
Titel | Gespräch mit dem neuen Präsidenten der ECMA | |||||
Text | Andreas Blaschke ist neuer Präsident der ECMA (European Carton Makers Association). Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds sieht er große Chancen für Karton und Faltschachtel – weil sie nachhaltig sind und großes Innovationspotenzial haben. Wir haben mit ihm über die Zukunft der Faltschachtelindustrie, über seine Pläne für die ECMA und die Zusammenarbeit mit Pro Carton gesprochen. | Für den Download in Druckqualität bitte auf das Bild klicken. | ||||
Pro Carton: Die wirtschaftlichen Aussichten sind derzeit nicht sehr ermutigend. Wie sehen Sie die gesamtwirtschaftliche Lage und wie wird sie nach Ihrer Ansicht die europäische Faltschachtelindustrie beeinflussen? Finanzkrise, Rezession, Zusammenbruch – die Informationssituation ist sehr undurchsichtig geworden, für Unternehmen ebenso wie für Konsumenten. Dazu kommt, dass der ständige Wandel von Meinungen und Prognosen das Vertrauen weitgehend untergraben hat. Sogar die massive Versorgung mit Liquidität zu niedrigen Zinsen könnte nicht die großen Veränderungen bringen. Fast alle industriellen Bereiche melden zurückgehende Aufträge, Kapazitätsauslastung und geringeren Spielraum bei den Preisen. Möglicherweise handelt es sich eher um die Ruhe vor einer großen Stagnation als vor dem großen Sturm.
Pro Carton: Welche Trends gibt es bei Faltschachteln in den verschiedenen Marktsegmenten – geht es einigen Teilen der Industrie besser als anderen, und wenn ja, warum? Der Bereich Lebensmittel ist üblicherweise stabiler im Vergleich zur allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung. Andere Produkte wie Elektronik oder Haushaltsgeräte werden immer anfälliger sein.
Pro Carton: Der Verpackungsmarkt konzentriert sich mehr und mehr auf Nachhaltigkeit und Effizienz. Sehen Sie die Faltschachtelindustrie gut vorbereitet und aufgestellt für diese Entwicklung? Ja, auf jeden Fall, denn Faltschachteln haben sehr starke Nachhaltigkeitsargumente für sich, weil sie aus erneuerbaren Rohmaterialien erzeugt werden und nach Gebrauch restlos recycelt werden können. Und wir hören, dass sich die Öffentlichkeit mehr und mehr Gedanken macht über Kunststoffe und flexible Verpackungen.
Pro Carton: Innovation war immer der Schlüssel zu neuen Märkten. Wo sehen Sie neue Anwendungsbereiche für Faltschachteln – zum Beispiel Internet Marketing oder neue Barrieretechnologien? Der Auftritt im Regal und die Überzeugung im Moment der Wahrheit gewinnen mehr und mehr an Bedeutung. Aus diesem Grund wird dem Augenblick, in dem sich die Konsumenten entscheiden, große Aufmerksamkeit gewidmet – sowohl von der Markenartikelindustrie als auch von den Handelsmarken. In diesem kritischen Moment ist Innovation in allen Aspekten der Faltschachtel entscheidend für den Erfolg. Der ECMA Award zeichnet daher jedes Jahr die besten Innovationen in verschiedenen Kategorien aus.
Pro Carton: Welche Chancen sehen Sie für zukünftige Entwicklungen der ECMA und der Zusammenarbeit mit Pro Carton? Die ECMA wurde 1960 von zehn nationalen Faltschachtelverbänden in Europa gegründet. Ziel war es,den Mitgliedern eine Plattform für Information und Networking im Umfeld des Wiederaufbaus nach dem Krieg zur Verfügung zu stellen. Man wollte technologische Entwicklung und Standardisierung zu einer Zeit voranbringen, in der Supermärkte noch eine Seltenheit und die Märkte meist auf nationale Territorien begrenzt waren. 1. die europäische Faltschachtelindustrie zu ermutigen, die Messlatte höher zu legen und ihre finanzielle und operative Gesamtperformance auf internationaler Ebene zu verbessern,
ECMA und Pro Carton haben in vielen dieser Bereiche gemeinsame Interessen, zum Beispiel bei der Förderung unserer Produkte, bei der Einrichtung eines Dialogs mit unserer Supply Chain und bei der Vertretung gemeinsamer Interessen als Lieferanten von Kartonverpackungen gegenüber den europäischen Behörden, Medien und Interessengruppen. Eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg in dieser Hinsicht ist allerdings, dass wir unsere Bemühungen koordinieren und dass es ein Bewusstsein für den ungeteilten „Besitz“ von Kartonerzeugern und der Faltschachtelindustrie gibt, wenn wir unsere gemeinsamen Ziele, Programme und Aktionen festlegen.
Pro Carton: Was sind Ihre persönlichen Ziele für die ECMA-Präsidentschaft? Zunächst wird es notwendig sein, die Organisation der ECMA stärker und schlagkräftiger zu machen. Zweitens muss ihre Stimme bei den zuständigen europäischen und nationalen Körperschaften besser gehört werden. Und drittens geht es darum, mehr Interesse bei den Mitgliedern zu wecken, bei Unternehmen ebenso wie bei nationalen Repräsentanten.
Pro Carton: Vielen Dank für das Gespräch! |
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Weitere Informationen |
Suzanne McEwen +43 1 218 6918 mcewen@procarton.com | |||||
Hintergrund | Pro Carton ist die Europäische Vereinigung der Karton- und Faltschachtelindustrie mit dem Ziel, Karton und Faltschachtel als ökonomisch und ökologisch ausgewogenes Verpackungsmedium zu fördern, sowohl in der Markenartikelindustrie und im Handel als auch bei Design, Medien und Politik. |