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Datum 29. April 2010 / www.procarton.com
Titel Studie: Ethischer Konsum
Text Eine neue Studie des Trendbüros Hamburg zeigt: Ethischer Konsum wird auch zukünftig weiter überdurchschnittlich wachsen. Er hat trotz der momentanen Wirtschaftskrise das Potenzial, zum Fortschrittsmotor von morgen zu werden. Auch in der Wirtschaft ist das Thema Nachhaltigkeit heute bereits fest verankert. Für den Download in Druckqualität, bitte auf das Bild klicken.
 

Die „Otto Group Trendstudie 2009: Die Zukunft des ethischen Konsums“ wurde vom „Trendbüro – Beratungsunternehmen für gesellschaftlichen Wandel GmbH“ im Auftrag von Otto erstellt. Im Rahmen der Studie wurden 1.000 Personen zwischen 16 und 74 Jahren befragt. Außerdem wurden Experten-Interviews, ein Experten-Workshop und eine Lead-User-Diskussion durchgeführt, die in die Ergebnisse der Studie einflossen.
Die Otto Group ist eine weltweit agierende Handels- und Dienstleistungsgruppe mit rund 50.000 Mitarbeitern. Sie ist mit 123 wesentlichen Unternehmen in 20 Ländern Europas, Nordamerikas und Asiens präsent. Ihre Geschäftstätigkeit erstreckt sich auf die drei Segmente Multichannel-Einzelhandel, Finanzdienstleistungen und Service. Im Geschäftsjahr 2009/2010 erwirtschaftete die Otto Group einen Umsatz von über 10 Mrd. Euro. Die Otto Group ist weltweit der größte Online-Händler für Fashion und Lifestyle, insgesamt die Nummer 2 hinter Amazon, in Europa und Deutschland die unangefochtene Nummer 1. Kataloggeschäft, E-Commerce und der stationäre Einzelhandel bilden die drei Säulen des Multichannel-Einzelhandels.

Ethik im Konsum
Professor Peter Wippermann, Gründer des Trendbüros, erläutert: „Ethischer Konsum war in den vergangenen zwei Jahren ein zentrales Medienthema. Die vorliegende Studie ist die erste ihrer Art, in der die Entwicklung des ethischen Konsums nicht nur im Rückblick gesehen wird. Sie wagt auch einen Ausblick in die Zukunft des ethischen Konsums und zeigt Wege auf, damit er sich weiterhin positiv entwickeln kann. Ethischer Konsum wird zu einem echten Fortschrittsmotor, wenn Politik, Wirtschaft, Umwelt- und Verbraucherschützer und jeder einzelne Konsument stärker gemeinsam vorgehen.“
Hans Otto Schrader, Vorstandsvorsitzender der Otto Group, betont: „Wir sind an einem kontinuierlichen Dialog mit unseren Kunden, mit Stakeholdern und anderen Handelsunternehmen interessiert. Mit der vorliegenden Studie wollen wir einen Beitrag dazu leisten, den Markt, der sich für den ethischen Konsum öffnet, abzustecken. Sie ist eine hervorragende Basis, anhand derer wir entsprechende Maßnahmen für den ethischen Konsum in den kommenden Jahren entwickeln können.“
Die Studie zeigt, dass Bio-, Fair- und Regio-Produkte trotz stagnierender Einkommen boomen. Besonders Frauen, höher Gebildete und die 48- bis 67-Jährigen haben diese Entwicklung vorangetrieben. Auch Männern und der Gruppe der 28- bis 47-Jährigen ist ethischer Konsum heute mehr wert als früher. Sie sind deutlich stärker bereit, für ethischen Konsum auch mehr zu bezahlen, als bei der Vergleichsstudie vor zwei Jahren festgestellt wurde (plus elf Prozent und plus neun Prozent).
Die Gruppe der 16- bis 27-Jährigen hingegen interessiert sich nur mäßig für den ethischen Konsum. Sie delegiert Verantwortung an Politik und Unternehmen, ohne diese durch ihr eigenes Verhalten beziehungsweise ein entsprechendes Kaufverhalten zu unterstützen. Auch die Befragten mit niedriger formaler Bildung räumen ethischem Konsum nur geringe Relevanz ein. Mit 29 Prozent spart diese Bildungsgruppe am stärksten am ethischen Konsum.
Im Umfeld der aktuellen Wirtschaftskrise kann sich ethischer Konsum jedoch insgesamt behaupten. Aufgrund der wirtschaftlich angespannten Lage spart ein Drittel der Deutschen zwar stärker beim Konsum allgemein, doch im Bereich des ethischen Konsums wird deutlich weniger gespart. Nur 18 Prozent der Befragten wollen den Konsum ethischer Produkte einschränken. 75 Prozent konsumieren weiter wie bisher, sieben Prozent der Befragten konsumieren sogar stärker nach ethischen Kriterien als bisher.
Wippermann: „Die Wirtschaftskrise hat das Verlangen der Konsumenten nach Fair Play enorm gesteigert. Heute steht ethischer Konsum für die Sehnsucht nach Glaubwürdigkeit, Vertrauen und Beständigkeit. Zukünftig erweitern die Aspekte Datensicherheit und globale Verantwortung die Themen Bio, fairer Handel und Klimawandel.“

Nachhaltigkeit in der Wirtschaft
Auch bei den Unternehmen ist das Thema Nachhaltigkeit inzwischen angekommen. Wippermann zu Pro Carton: „Während die Nachhaltigkeit in der Politik und bei den Konsumenten infolge der Wirtschaftskrise zurückgestuft wurde und die Konsumenten mehr als früher auf den Preis schauen, haben die Unternehmen inzwischen ein starkes Eigeninteresse entwickelt, Nachhaltigkeit zu implementieren, von der Verpackung bis zur Logistik. Mit dem Thema Nachhaltigkeit nur zu kokettieren, ohne sich darauf ernsthaft einzulassen, kann, das hat auch der jüngste Fall eines deutschen Handelsunternehmens gezeigt, extrem kontraproduktiv sein. Das Thema Nachhaltigkeit ist endgültig aus den Nischen heraus. Es geht nicht mehr nur um einen rasch kopierten und abgehefteten Bericht für die Anleger. In den Unternehmen gehört die Frage, wie sie das Thema Nachhaltigkeit geregelt haben, unmittelbar zu ihrem Reputationsmanagement.“
Für die Entwicklung des ethischen Konsums in den kommenden fünf Jahren hat die Studie insgesamt sieben zentrale Herausforderungen identifiziert. Eine der größten wird für Unternehmen, Politik und Gesellschaft sein, die Gruppe der Desinteressierten für das Thema ethischer Konsum zu gewinnen. Hier sind attraktivere Angebote für Jüngere und formal niedrig Gebildete nötig.
Auch für die Frage, wie es gelingen kann, dass jeder Einzelne aktiv wird, findet die Studie Lösungsansätze. Denn immerhin 88 Prozent der Befragten wissen, dass sie mit ihrem Konsumverhalten ein Teil des Problems sind. Sie wollen aber auch Teil der Lösung sein. Knapp vier von zehn Befragten geben an, dass sie ihr soziales Umfeld dazu bewegen (motivieren?), stärker auf ethische Kriterien zu achten. Insbesondere Frauen sind hier aktiv. Aber nur 25 Prozent der Befragten wollen ihr Konsumverhalten wirklich ändern. Unterstützung und Hilfestellung seitens der Politik, der Unternehmen, der Medien sowie der Umwelt- und Verbraucherschützer sind gefragt.
Was dies für Karton und Faltschachtel bedeutet, fasst Wippermann so zusammen: „Karton ist ein hervorragender Werkstoff, der das Thema Recycling schon viele Jahre gelebt hat, mit exzellenten sensuellen Qualitäten. Allerdings denkt man bei Karton noch allzu oft an eine einfache viereckige Faltschachtel. Es gibt einen großen Bedarf an intelligenteren Lösungen, die auch emotional noch stärker ansprechen als bisher, eine Vielfalt an Formen, die dem Trend der Ausdifferenzierung in den Massenmärkten entsprechen. Es gilt, hier verstärkt weiterzuentwickeln, um einen größeren Effekt zu erzielen.“

Studie zum Download hier (auf das Bild klicken) oder bei:
www.ottogroup.com (Thomas Voigt, thomas.voigt@ottogroup.com)
www.trendbuero.de (Prof. Peter Wippermann, p.wippermann@trendbuero.com)

Trend Study

Prof. Peter Wippermann

Prof. Peter Wippermann, Trendbüro Hamburg

   
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Informationen
Richard Dalgleish +44 777 613 8510 dalgleish@procarton.com
Suzanne McEwen +43 1 218 6918 mcewen@procarton.com
Hintergrund Pro Carton ist die Europäische Vereinigung der Karton- und Faltschachtelproduzenten mit dem Ziel, Karton und Faltschachtel als ökonomisch und ökologisch ausgewogenes Verpackungsmedium zu fördern, sowohl in der Markenartikelindustrie und im Handel als auch bei Design, Medien und Politik.