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Datum 24. Februar 2010 / www.procarton.com
Titel Druck in Blau
Text Luca Uva, Barilla Meal Solutions European Brand Development Director, erzählt Pro Carton die Geschichte von Barilla und seiner berühmten blauen Kartonverpackung. Ein modernes Familienepos! Für den Download in Druckqualität bitte auf das Bild klicken.
 

1. Barilla wurde 1877 gegründet und wird heute von der Familie Barilla in vierter Generation geführt – was waren die wichtigsten Stationen der Entwicklung?
Unsere Geschichte beginnt 1877 mit Bäckerei und Nudelgeschäft von Pietro Barilla im Zentrum von Parma in Italien. Die Ereignisse, die Menschen und geschäftlicher Scharfsinn haben den kleinen Laden im Laufe von 130 Jahren in einen der größten Lebensmittelhersteller Italiens und Europas verwandelt und aus Barilla den Weltmarktführer für Nudeln gemacht. Es ist die Geschichte einer Unternehmerfamilie, die ihr Unternehmen mit voller Begeisterung wie auch einer ruhigen und festen Hand geführt hat. Dem Gründer folgten bald nach der Wende zum 20. Jahrhundert seine Söhne Gualtiero und Riccardo. Sie eröffneten 1910 die erste Fabrik, stellten 100 Arbeiter ein, produzierten acht Tonnen Pasta pro Tag und ließen ihre erste Handelsmarke eintragen: einen Jungen, der ein gigantisches Ei in einen Trog mit Mehl schlägt. Doch die eigentliche wirtschaftliche Expansion begann erst, als Pietro, der Sohn von Riccardo, 1936 in die Firma eintrat. Mitte der 1950er-Jahre war Barilla der erste Erzeuger von Konsumgütern, der im neuen Medium Fernsehen warb.
In den 1970er-Jahren, als Barilla für einige Zeit zum amerikanischen Konzern W. R. Grace & Co. gehörte (1971-1979), fielen wichtige Entscheidungen: die Übernahme der Altamura-Mühle 1972, mit der Barilla ins Mühlengeschäft einstieg, und die Übernahme von Voiello 1973. 1975 folgte die Marke „Mulino Bianco“, die rasch einen großen Marktanteil im Bereich der Bäckereiprodukte erreichte. Der historische Rückkauf des Unternehmens durch die Familie Barilla fiel zusammen mit der Rückkehr zu einer langfristigen Strategie und einer neuen Investitionsphase auf der Basis der Idee, Pasta und den „Genuss auf italienische Art“ neu zu positionieren und die Palette der Bäckereiprodukte zu erweitern. Diese Erneuerung wurde begleitet von neuen Werbestrategien, um das alte Vorurteil gegen Nudeln als „Arme-Leute-Essen“ zu überwinden.
Als Pietro 1993 plötzlich starb, folgten ihm seine Söhne Guido, Luca and Paolo. Es war eine kritische Phase der internationalen Expansion von Barilla, mit der Gründung ausländischer Subunternehmen wie Barilla America, einer Reihe von gezielten Akquisitionen und dem Bau neuer Produktionsstätten. 1991 erwarb Barilla Misko, den führenden griechischen Pastahersteller; 1994 kaufte Barilla auch das schwedische Unternehmen Wasa, Weltmarktführer bei Knäckebroten. 2003 übernahm Barilla Harry’s, Marktführer für verpacktes Brot in Frankreich.
Bereits 1997 wurde eine Firma namens Number 1 Logistics Group gegründet, um Barillas Erfahrungen aus den logistischen Aspekten des Vertriebs zu nützen. 2004 sah die Gründung der Academia Barilla, eines internationalen Zentrums zur Verbreitung der gastronomischen Kultur Italiens. 2007 wurde die zweite Nudelfabrik in den USA in Avon (N.Y.) eingeweiht. Mit einem Marktanteil von 27 Prozent ist Barilla in Amerika bereits Marktführer, aber das Ziel liegt noch höher: Die neue Fabrik kann 100.000 Tonnen Pasta pro Jahr erzeugen.

2. Barilla begann in einem kleinen Nudelgeschäft in Parma und erzeugt heute 4.000 Tonnen Pasta in 120 verschiedenen Sorten pro Tag – was ist das Geheimnis?
Zweifellos spielte Pietro Barillas Fähigkeit, die Zukunft zu verstehen und vorherzusehen, eine große Rolle und ermöglichte es einem kleinen Familienunternehmen, internationale Größe und Bekanntheit zu erreichen. Die geschäftlichen Werte und die Kultur, die er durch sein Beispiel seinen Kindern vermittelte, sind immer noch sichtbar. Barilla ist ein italienisches Familienunternehmen, das die Mahlzeit als Zeit der Freude sieht, voll von Geschmack, Liebe und Teilen, mit Produkten von höchster Qualität, die sowohl gut wie auch sicher sind. Das Geheimnis liegt in diesem Erbe und in der Begeisterung und Leidenschaft der täglichen Arbeit von etwa 16.000 Mitarbeitern. Barilla wird heute in 150 Ländern verkauft, von Italien bis Neuseeland, von den USA bis Katar.

3. Barilla hat ungefähr 20 verschiedene Marken – was für eine Rolle spielen dabei Faltschachteln? Und was verbindet Barilla mit Karton als bevorzugtem Verpackungsmaterial und seinem Potenzial als Verkaufspackung am POS?
Die Faltschachtel ist sowohl aus historischen wie auch aus Umweltgründen die bevorzugte Wahl für Verpackungen, vor allem für unsere Pasta Barilla. Neben der unleugbaren historischen Verbindung zur Marke sind es drei Hauptgründe, die zur Wahl der Faltschachtel als unserer bevorzugten Verpackungsart führen:
- hohes Serviceniveau für den Handel, mit einer festen Sichtseite und ordentlichem Regalmanagement
- hohes Serviceniveau für die Menschen im Allgemeinen, durch einfaches Öffnen und Wiederverschließen und ordentliches Küchenvorratsmanagement
- eine breite Palette struktureller Gestaltungsmöglichkeiten

4. Heute erkennt jeder die Pasta von Barilla schon aufgrund ihrer blauen Faltschachtel mit dem Fenster. Wie lang gibt es die blaue Faltschachtel, und haben Sie Zahlen über den Wiedererkennungsfaktor Ihrer Verpackungen?
Die blaue Verpackung wurde 1954 eingeführt. Wir haben Zahlen darüber, aber wir geben sie nicht preis. Die blaue Faltschachtel gehört zum Kapital der Marke, sie wird von den Konsumenten als Schlüsselelement der Unterscheidung am Regal wahrgenommen, die „blaue Wand“ von Barilla am POS wird oft zitiert.

5. Welche Bedeutung hat Nachhaltigkeit für die Barilla-Gruppe im Allgemeinen und im Bezug auf die Verpackung?
Dank eines speziellen LCA [Life Cycle Assessment]-Werkzeugs können wir heute bereits im Design- und Entwicklungsstadium erkennen, welche Umwelteinflüsse eine Verpackung haben wird. Produkt und Verpackung werden gleichzeitig gestaltet, um größere Effizienz zu erreichen, sowohl bei der Funktionalität wie auch in der Nachhaltigkeit. Darüber hinaus haben wir begonnen, nicht ökokompatible Komponenten (Druckfarben, Druckhilfen und andere Materialien) zu eliminieren, und wir legen Wert auf den Einsatz homogener Verpackungsmaterialien, um das Recyceln zu erleichtern. Bei der Pasta wurden Vergleiche angestellt zwischen 100 Prozent Karton und einem Kunststofffilm (Polypropylen). Dabei hat sich unter anderem herausgestellt, dass eine Verpackung auf Kartonbasis weniger CO2-Ausstoß verursacht, wenn wir auch das biogene CO2 berücksichtigen. Barilla war der erste große Markenhersteller in Italien, der Anleitungen zum Recycling der Verpackungen auf diese selbst gedruckt hat, sodass die Konsumenten wissen, in welchen Sammelbehälter sie ihre Verpackungen werfen können.
Unser Ansatz, ob wir über Verpackungen sprechen oder ganz allgemein, ist, die Corporate Responsibility im Kontext der gesamten Nachhaltigkeit des Systems zu verankern, indem wir Produktionsprozesse, Produkte und Ergebnisse anstreben, die sich auf das Wohlergehen der Menschen konzentrieren und auf den Schutz der Umwelt. Das bedeutet auch, dass wir vor den Stakeholdern öffentliche Verantwortung übernehmen und die Konsequenzen daraus umsetzen. Wir sind nicht die Ersten, die sich zu sozialer Verantwortung bekennen. Viele Unternehmen haben bereits Anstrengungen unternommen, um die sozialen Folgen und Umwelteinflüsse ihrer Tätigkeit zu verbessern, allerdings nicht immer mit positivem Ergebnis. In manchen Fällen ist es nicht gelungen, die Gegensätze von geschäftlichen Interessen und Dynamik der Zivilgesellschaft zu vereinen, weil ihre Zusammenhänge und Interdependenzen unterschätzt wurden. Eine nachhaltige Politik sollte ein integrierter Teil von Corporate Identity und Unternehmensstrategie sein. Vereinzelte Maßnahmen am Rande führen zu philanthropischen Aktivitäten oder defensiver Politik, die weder der Wettbewerbsfähigkeit noch der Gesellschaft nützen.
Barilla glaubt daran, dass Unternehmen und Gesellschaft einander brauchen und dass ein vorübergehender Vorteil für eine der beiden Seiten auf die Dauer den Wohlstand beider gefährden kann. Unser Unternehmen Barilla war sich immer über die Grundbedürfnisse der Menschen im Klaren und hat deshalb ein großes Potenzial, einen Beitrag zu leisten zur Verbesserung des Lebens und Wohlbefindens von jedermann.

Stéphane Thiollier, Präsident von Pro Carton

Die Entwicklung der legendären Blue Box.

   
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Informationen
Richard Dalgleish +44 777 613 8510 dalgleish@procarton.com
Suzanne McEwen +43 1 218 6918 mcewen@procarton.com
Hintergrund Pro Carton ist die Europäische Vereinigung der Karton- und Faltschachtelproduzenten mit dem Ziel, Karton und Faltschachtel als ökonomisch und ökologisch ausgewogenes Verpackungsmedium zu fördern, sowohl in der Markenartikelindustrie und im Handel als auch bei Design, Medien und Politik.