Eines der wichtigen Themen war die Präsentation aller Finalisten des Pro Carton / ECMA Award 2011 sowie der Videos aus jeder Kategorie, die Details von allen Finalisten zeigen. Die Gewinner der Awards sowie der besonderen Auszeichnungen „Carton of the Year“ und „Most Innovative“ werden auf dem Pro Carton-Kongress im April geehrt, der in Düsseldorf stattfinden wird. Pro Carton informierte über den Kongress ebenso wie über jüngste Publikationen und bot den Anwesenden Gelegenheit, mit Pro Carton ihre eigenen aktuellen Aktivitäten und Pläne zu besprechen.

Pro Carton sponserte auch die Hauptvortragende am zweiten Tag des ECMA-Kongresses. Sahar Hashemi beschrieb sich selbst als „Serienunternehmerin“ und erzählte dem Kongress die Geschichte von der Markteinführung der „Coffee Republic“ in England und vom Wachstum des Unternehmens auf über 100 Filialen. Sie erklärte, sie habe ständig lernen müssen und dass ein Teil des Erfolges das Lernen aus den Fehlern gewesen sei, die sie während der Entwicklung beging. Aufmerksamkeit für Details, Zuhören, harte Arbeit und Entschlossenheit, auch wenn es mal nicht so gut läuft, waren aus ihrer Sicht die Schlüssel zum Erfolg.

Einer der wichtigsten Tagesordnungspunkte auf dem Kongress war die offizielle Vorstellung der neuen „Good Manufacturing Practice“-Richtlinien der ECMA für Lebensmittelverpackungen aus Karton. Dieses neue Management-Instrument wurde von Arend-Jan Luten präsentiert, dem Vorsitzenden des technischen Komitees der ECMA. Es bietet praktische Hinweise zum Aufbau von Systemen zur Verhinderung von Migration, organoleptischen Veränderungen und Kontamination. Sobald ein Faltschachtelhersteller diese Systeme in seinen Herstellungsprozess integriert hat, erhält er von der ECMA ein Zertifikat, das bezeugt, dass er die neuen Richtlinien erfüllt.

In einer ausgezeichneten Präsentation sprach Jean Jacques Vandenheede von AC Nielsen Europa über Veränderungen im Handelssektor, die er in seinen regelmäßigen Umfragen gefunden hat. Er sagte, der Vertrauensindex habe 2008 ergeben, dass die Konsumenten verunsichert waren, während die Umfragen 2011 zeigten, dass sie sehr besorgt seien über Nahrungsmittel- und Energiepreise und wie diese ihre Kaufkraft beeinflussen würden. Er meinte, 30 Prozent des gesamten globalen Wachstums kämen aus China, Brasilien, Russland und Indien diese dramatischen Veränderungen würden die Weltwirtschaft beeinflussen. Für den gesamten Handelsbereich stellte er fest, dass der Anteil der Spitzen-Marken zwischen 30 und 40 Prozent betrage und Handelsmarken zwischen 17 und 43 Prozent lägen. Er zog daraus den Schluss, dass die Zweit- und Drittmarken bedroht seien, insbesondere in den sich entwickelnden Volkswirtschaften, wo die Handelsmarken noch am Anfang stünden. Diese hätten zum Beispiel im Lebensmittelbereich in der Schweiz und in England über 40 Prozent Anteil, in China jedoch erst 1 Prozent. Weltweit hätten Handelsmarken derzeit einen Anteil von 15 Prozent, es gebe Anzeichen, dass dieser bis 2020 auf 20 Prozent wachsen werde.

Eine Präsentation von Rudy Hagedorn über das neue „Global Protocol on Packaging Sustainability“ informierte den Kongress im Detail über das neue Protokoll, das vom Consumer Goods Forum entwickelt wurde und dazu beitragen wird, dass alle, die in der Verpackungskette arbeiten, besser kommunizieren und noch effizienter zusammenarbeiten. Mats Norlander von Stora Enso informierte den Kongress über globale Liefertrends von Karton und erklärte, dass es laufend neue Entwicklungen gebe, um die ausgezeichneten Nachhaltigkeitseigenschaften von Karton weiterzuentwickeln, und er sei der Ansicht, dass Karton aufgrund dieser ständigen Verbesserungen eine solide Zukunft habe.

Der ECMA-Kongress 2011 umfasste somit ein großes Spektrum und war sehr informativ. Der Schwerpunkt lag auf der Lebensmittelsicherheit, die erfolgreiche Arbeit in diesem Bereich ist ermutigend, und die neuen ECMA-Richtlinien für die „Good Manufacturing Practice“ wurde in einer Podiumsdiskussion sowohl von François Chastellain von Nestlé als auch von Rudy Hagedorn vom Consumer Goods Forum begrüßt.